Yehuda Levaben Besalel - Maharal

Detaillierte Produktbeschreibung

Die Monographie ist einem bedeutenden jüdischen Theologen (ca. 1525-1609) gewidmet, dessen Leben und Werk mit Prag verbunden war und dessen Bedeutung für die Geschichte des jüdischen und allgemein des europäischen religiösen Denkens durch die Legende von der Erschaffung des Golems völlig in Vergessenheit geraten ist.

In den einleitenden Kapiteln wird der Maharal im Kontext der jüdischen Kultur am Ende der Renaissance vorgestellt, oft auf der Grundlage von gedruckten und handschriftlichen Quellen, die bisher nicht im Zusammenhang mit dem Maharal erwähnt wurden. Der Autor charakterisiert Maharals Schriften und sein Denken, skizziert die wichtigsten Linien von Maharals religiös-philosophischen sowie sozialen und politischen Überlegungen. Besonderes Augenmerk legt er auf das ambivalente Verhältnis des jüdischen Gelehrten zu den wissenschaftlichen Entdeckungen seiner Zeit. Er stellt die These auf, dass der Hauptimpuls für die Entstehung von Maharals Werk die Furcht vor Einflüssen ist, die aus heutiger Sicht als Zeichen der aufkommenden Moderne angesehen werden würden. "Die Haltung des Maharal gegenüber den außerhalachischen Disziplinen", so der Autor, "ist also das Ergebnis des Zusammenspiels einer durchdringenden intellektuellen Offenheit und eines entschlossenen Bemühens, das bestehende Paradigma zu versteinern. Als einer der wenigen jüdischen Gelehrten seiner Zeit verstand der Maharal die neuesten wissenschaftlichen Trends sehr gut, erkannte aber ... gleichzeitig, dass sie zu einer totalen Aushöhlung der bestehenden jüdischen Weltordnung führen könnten."